Du betrachtest gerade Herbst-Update: meine achtsame Alternative zur Lauf-App

Wie du das Laufen achtsamer erlebst – ganz ohne Leistungsdruck und Zahlenstress: Eine einfache Möglichkeit, Erlebnisse zu sammeln statt Zeiten zu jagen.

Die Tage werden kürzer, es wird kühler und die Natur erstrahlt in leuchtenden Farben, bevor sie sich in die Winterruhe begibt.

Auch die Kastanien geben ihre in Stacheln gehüllten Handschmeichler her. Und da ist es schon! Das Update für meine Tracking App! Klingt seltsam? Lass es mich erklären.

Wenn die Lauf-App zum Druckmittel wird

Eine Tracking- oder auch Lauf-App im herkömmlichen Sinne zeigt mir, wie schnell ich war und wie weit ich gekommen bin. Sie domukentiert meine Trainingsfortschritte. Das klingt erst einmal praktisch, hängt aber auch von meinem Ziel ab.

Ich merke aber dabei, dass ich mich davon getrieben fühle und meinem Körper nicht mehr gut zu hören kann. Passt das Tempo heute eigentlich auch zu meiner Tagesform? Muss es die neue „persönliche Bestzeit“ sein? Ich werde regelrecht mein eigener Gegner. Kann ich überhaupt noch gewinnen? Will ich das überhaupt? Was passiert, wenn ich “gewinne”? Was, wenn nicht?Fragen, die du gern für dich beantworten kannst.

Mein Ziel ist kein Wettkampf. Das Laufen selbst erleben gerät mir so zu sehr in den Hintergrund. Und ganz ehrlich: ich kann mich ohnehin kaum erinnern, welche Zeiten oder Strecken ich wann gelaufen bin .

Was beim laufen wirklich zählt, sind Erinnerungen

Was mir aber beim Laufen in der Natur bleibt, sind Erlebnisse. Und das ist es auch, dass ich genieße. Ich weiß noch sehr genau, wo ich den Specht klopfen hörte, wie ich stehen blieb, lauschte und dann auch die feinen Holzspäne am Stamm herunterrieseln sah.

Wie ich den jungen Rehbock im Feld entdeckte, der offenbar ganz entspannt die Abendsonne genoss, ebenso wie ich.

Oder wie ich stillstehend von einem Mauswiesel beobachtet wurde. Kaum war es im dem Unterholz verschwunden, tauchte es wieder auf, verschwand erneut und tauchte wieder auf. Offensichtlich hatte ich seine Neugier geweckt. Minutenlang ging das so. Ein stilles Hin und Her.

Momente, an die ich mich gern erinnere. Kein Display kann sie mir zeigen.

Mein Herbst-Update: eine einfache Methode, achtsamer zu laufen

Ein Zapfen in der Hand, von der Sonne beschienen
Ob Kastanie, Zapfen oder Steinchen, es sind die Momente, die zählen.

Und da kommen die Kastanien ins Spiel. Anstelle der kontrollierenden (denn so fühlt sich das für mich an) App nehme ich zum Beispiel drei Kastanien (es gehen natürlich auch Steinchen, Eicheln, Zapfen, was immer du magst) und packe sie zu Beginn in eine Tasche.

Erlebe ich auf meiner Runde etwas, dass ich mitnehmen und in Erinnerung behalten möchte, wandert eine Kastanie in die andere Tasche. Ob Kastanie, Steinchen oder Eichel, ich sammele damit Erinnerungen. Und diese Momente sind mir so viel mehr wert, als irgendeine Zahl, die mir nur mehr Druck macht. Und ich werde am Ende meines Lebens sicher nicht auf eine Reihe Zahlen zurückblicken

„Life is a sequence of Moments, called now.“

Ich muss mich nicht immer für die gleiche „App“ entscheiden, ich kann jedes Mal aufs Neue wählen, wie ich heute unterwegs sein möchte. Und das funktioniert natürlich nicht nur beim Laufen sondern auch beim Rad fahren oder spazieren gehen 😉

Genau genommen brauche ich nicht mal etwas in der Tasche, der Grundgedanke reicht schon.

Schon ausprobiert? Erzähl mir gern von deinen Momenten!

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