Du betrachtest gerade Barfußgehen, Natural Running und mentale Gesundheit – wie passt das zusammen?

In diesem Blog soll es thematisch um Fußtraining, natürliches Laufen und mentale Gesundheit – mit besonderem Fokus auf Angststörungen – gehen. Vielleicht fragst du dich jetzt, was denn bitte starke Füße mit einem starken Geist zu tun haben. In diesem ersten Beitrag will ich erklären, warum ich mich mit diesen Themen beschäftige und wie Bewegung mir geholfen hat, mit Stress und Angst besser umzugehen.

Warum Barfußgehen für mich mehr ist als nur ein Trend


Für mich persönlich hat das schon lange einen gewissen Wohlfühlfaktor. Nach jedem Winter habe ich mich auf den Tag gefreut, wenn ich zum ersten mal wieder barfuß auf einer Wiese gehen konnte. Sehr lange ist es her, als ich die ersten Barfußschuhe entdeckt hatte und seitdem kamen stetig neue hinzu. Spätestens, wenn wieder ein konventionelles Paar aus dem Regal ausgedient hatte. Für mich sind sie oft ein guter Kompromiss, da ich keineswegs permanent „unten ohne“ unterwegs sein mag.
Der taktile Reiz hilft mir, Streß abzubauen, da ich ihn intensiver wahrnehme, als wenn ich mich auf andere Sinne konzentriere. Was ich höre, sehe oder rieche wird vom Gedankenkarussel schneller wieder überlagert, als dieser intensive Kontakt zum Boden. Mancher Mensch legt sich extra einen winzigen Kiesel in den Schuh, wenn eine stressige oder aufregende Situation bevor steht, der die Aufmerksamkeit auf sich zieht, um sich nicht in Gedanken zu verlieren.

Fußtraining: Die Basis für starke und gesunde Füße


Dass Barfußgehen sonst noch Vorteile haben könnte, war mir früher nie bewusst. Die Fußmuskeln haben aber viel mehr zu tun, werden gekräftigt und es ist durchaus auch sinnvoll die Füße gezielt zu trainieren. Wenn ich Laufen (im Sinne von Joggen) will, beispielsweise für meine psychische Gesundheit – siehe unten, ist ein starker Fuß ein wichtiger Faktor, um mich möglichst verletzungsfrei fortzubewegen (ganz ausschließen kann ich es ja nie).

Mein Laufweg: Wie ich Natural Running ohne Leistungsdruck für mich entdeckt habe


Irgendwann stand dann für mich die Frage im Raum: Sonst Minimalschuhe wo es geht, aber zum Laufen extra gedämpfte Laufschuhe? Warum eigentlich? Und so war es die logische Konsequenz, auch da umzustellen. Ich war ohnehin eher die sporadische Läuferin und bin nie große Strecken gelaufen.

Nach einer längeren Laufpause – heute weiß ich, mein Rückfall kündigte sich damals an – bekam ich wieder den Rat „Machen Sie mal Ausdauersport, das hilft!“. Aber in meinem Kopf verband ich das „klassische Lauftraining“ (wenn man es so nennen möchte) direkt wieder mit Leistungsdruck und es war für mich nur der nächste Stressor.

Ich hatte mich zuvor schon mit Fußtraining beschäftigt und suchte nun nach einem Weg mich zu bewegen ohne mich zu überfordern. Ich begann mit einem Onlinekurs zum Natural Running und lief dadurch anfangs nur sehr kleine Strecken, denn so waren die täglichen Übungen gestaltet (Größenordnung um 200m – also richtig klein). Und da war sie: meine Ressource. Das schaffte ich und das konnte ich auch ausbauen.
Der nahe Kontakt zum Untergrund, ob wirklich barfuß oder in luftig leichten Laufsandalen tat mir gut. Barfuß lief ich langsamer – und das war völlig in Ordnung, denn irgendwie ging es jetzt mehr darum, wie es sich anfühlte.

Laufen und mentale Gesundheit: Bewegung gegen Angst und Stress

Ausdauersport – somit auch Laufen – wird gemäß der S3 Leitlinie zur Behandlung von Angsterkrankungen als Ergänzung zu therapeutischen Maßnahmen empfohlen, u.a. weil es die Ausschüttung von bestimmten Hormonen sowie die Selbstwirksamkeit fördert und auch das Selbstbewusstsein stärkt. Ebenso wird es als hilfreich bei Depressionen beschrieben und kann so die eigene psychische Gesundheit unterstützen.

Warum ich es wichtig finde, über Angst zu sprechen

Psychische Gesundheit ist noch immer ein Tabuthema. Dabei betrifft es so viele Menschen. Deshalb möchte ich meine Erfahrungen teilen, um zu zeigen: Du bist nicht allein!

Früher in schweren Phasen haben mir die Berichte anderer Betroffener geholfen. Zu wissen, dass es nicht nur mir so geht, tat gut. Angststörungen sind weit verbreitet: Laut RKI „erhielten 2023 rund 7,9 % der Erwachsenen in Deutschland die Diagnose Angststörung in der ambulanten Versorgung“ (RKI) – das sind etwa 5 Millionen Menschen. Und psychische Erkrankungen allgemein? Mehr als jeder vierte Erwachsene erfüllt im Zeitraum eines Jahres die Kriterien einer psychischen Erkrankung (DGPPN). Ich denke es ist praktisch kaum möglich keinen Betroffenen zu kennen, oft weiß man es nur nicht.

Ich möchte Mut machen und Anregungen geben, was mir geholfen hat. Das muss nicht immer direkt mit Laufen oder Barfußgehen zu tun haben – aber Bewegung war immer ein wichtiger Baustein.

Vielleicht hast du jetzt bereits Lust davon etwas auszuprobieren? Falls du Unterstützung suchst, schau mal in die Angebote, dort gibt es ab und an auch Kurse von mir und du findest dort auch die Onlinekurse der Freilauf-Methode, mit denen ich damals angefangen habe.

Disclaimer: Dies ist ein Betroffenen-Blog in dem ich meine Erfahrungen teile. Die Inhalte dienen Informations- und Bildungszwecken und ersetzen keine therapeutische oder medizinische Beratung oder Behandlung. Bei psychischen oder medizinischen Problemen, wende dich an deine Hausärztin oder deinen Hausarzt.

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